Dienstag 15. April 2008, 0900 Localtime : Endlich geht es los! Langsam schiebt sich unsere WAKA NUI rückwärts aus der Kranbox. Unsere Nerven sind gespannt. Mit einem Auge und einem Ohr ständig im Motorraum und wieder einen Rückschlag erwartend, nehmen wir Fahrt auf und verlassen die Werft. Gott sei Dank - alles läuft und wir jubeln!
Für heute, wenn alles gut gehen sollte, haben wir uns vorgenommen nur den Motor, die Ruderanlage und das allgemeine Verhalten der Jacht zu Testen. Eigentlich wollten wir auch nur bis in die Marina Izola fahren, aber da es so gut läuft und wir schon hinter unserem Zeitplan sind haben wir beschlossen gleich einmal bis Portoroz zu schippern. Wir sind so glücklich endlich im Wasser zu sein, dass wir fast keine Augen für die Landschaft haben die an uns langsam vorbeizieht. Das Schiff reagiert auf alle Manöver sehr schön und gebrochen ist auch noch nichts. Als wir dann Piran runden und die Marina Portoroz vor Augen haben bekommen wir es mit der Angst zu tun: das erste mal anlegen steht bevor. Wir drehen in der Bucht ein paar Kreise bis wir uns trauen in die Marina einzulaufen. Und was soll ich sagen, es ist doch einiges was wir beim Ernst und beim Martin gelernt haben, hängen geblieben.
Nach dem Anlegemanöver, dem Anmelden in der Marina und einer wohlverdienten Pizza, fallen wir total fertig in die Kojen und verschlafen den Nachmittag.
Um unsere Nerven von der ersten Fahrt zu beruhig beschliessen wir gleich einmal zwei Tage hierzubleiben. Wir treffen auch den Wolfgang Mayrhofer, der hier am Hofbauercup teilnimmt.
Donnerstag 17. April 2008: Wir legen total gespannt von der Marina ab und fahren nach Piran zum ausklarieren. Die nächste Herausforderung für uns, in dem kleinen Hafenbecken am Zollsteg anzulegen - noch dazu bei 25 Knoten Wind. Aber geschafft. Die Zollformalitäten sind unkompliziert und so sind wir nach 15 Minuten schon wieder fertig zum ablegen. Beim Auslaufen kreuzen wir den Hofbauercup, wir halten uns aber nicht auf, denn unser nächstes Ziel ist Umag in Kroatien wo wir natürlich wieder einklarieren müssen. Beim einlaufen in die kroatischen Hoheitsgewässer holen wir die Slowenische Fahne nieder und setzen die Kroatische. Zum Zeichen dass wir neu sind in Kroatien müssen wir auch die gelbe Flagge Q an der Backbordsaling setzen. Leider haben wir vergessen eine richtig Fahne zu kaufen, daher bleibt uns nichts anderes übrig als das einzige Stückchen gelben Stoff raufzuziehen: den original österreichischen Jammerlappen (Ein Werbegeschenk irgendeiner Partei - wenn er oben ist kann ja eh keiner lesen was draufsteht). Auf dem Weg testen wir auch gleich einmal unser Vorsegel und das Großsegel.
Wir laufen am Nachmittag im Hafen von Umag ein legen uns an den Zollsteg und erledigen die Formalitäten, zuerst bei der Polizei und dann beim Hafenkapitän. Der uns gleich einmal 1885.- Kuna (261€) abnimmt. Nicht zum ersten mal bereuen wir dass unser Schiff so lange ist. Danach verholen wir uns an eine Boje im Hafenbecken. Das ist billiger als in der Marina. Wir wollen auch gleich einmal testen wie wir mit unserem Strom auskommen. In der Nacht haben wir unseren ersten Sturm mit 40 Knoten. Sehr spannend!
Samstag 20. April 2008: Herrlich das Wetter wird von Tag zu Tag schöner bei leichtem Wind kreuzen wir ein bisschen und beobachten wie sich das Schiff bei den Bugwechseln verhält. Mit der 85m² Genua alleine machen wir bei Halbwind schon fast 6 Knoten fahrt. Das Anlegemanöver in der Marina Novigrad mit Heck zum Steg müssen wir noch lernen. Durch viel zu wenig Speed und starken Seitenwind bin ich gleich einmal Quer in der Box gestanden. Dem Nachbar, Besitzer der neuen Hanse 5o, konnte man die Angst aus dem Gesicht ablesen. aber dank der dicken Fender die wir haben ist alles heil geblieben. Aber man konnte die gescheiten Kommentare von den Motorjachten hören (elende Besserwisser)!
Montag 22. April 2008: Nach zwei Tagen haben wir diese teure Schicki-Micki Marina satt und legen wieder ab. Bei Regen Wind von vorne und Seegang von 3-4, setzen wir einen Kurs nach Vrsar ab. Der Wind nimmt immer mehr zu und frischt auf 30-35 Knoten auf - leider von vorne so dass wir auch gegen die Wellen laufen. Kurz vor der Einfahrt von Vrsar dann die erste Schrecksekunde: Der Motor fällt plötzlich aus. Natürlich in Luv von einer Untiefe der ungünstigste Moment. Rosa geht auf Gegenkurs und setzt das Vorsegel um nicht manövrierunfähig zu sein. Ich stürze mich in den Motorraum um der Sache auf den Grund zu gehen. Nach einigem Herumwerken stellt sich heraus das wieder der verdammte Wasserabscheider in der Dieselleitung das Problem ist. Ich baue ihn deshalb gleich ganz aus und schließe die Leitung direkt an. Ein dreh am Zündschlüssel und der Motor springt wieder an. Da wir in der Zwischenzeit schon fast bis nach Porec zurückgesegelt sind beschließen wir dort einzulaufen. Und wieder kurz vor der Hafeneinfahrt das nächste Problem: Die Temperaturanzeige am Motor leuchtet auf und der Alarm schrillt! Also wieder abdrehen Segel raus und ich wieder in den Motorraum. Als ich die Türe öffne kommt mir gleich einmal ein Schwall Wasserdampf entgegen. Also muss es etwas mit der Kühlleitung zu tun haben. Als sich der Dampf verzogen hat, habe ich das Übel gleich gefunden: Der Schlauch für den Boiler der über die Motorkühlung betrieben wird, hat sich gelöst. Also den Schlauchbinder neu festmachen, Wasser nachfüllen und wieder starten. Der Motor läuft, Segel bergen und endlich einlaufen in den Hafen von Porec. Für heute haben wir nun doch genug von den Problemen. O-Ton Rosa " Warum müssen wir alles auf die harte Tour lernen!"
Donnerstag 24. April 2008:Wir legen wieder einmal ab, aber dieses mal bei schönem Wetter und leichtem Wind. Begleitet von den Glückwünschen einiger Deutscher Touristen. Kurz nach der Hafenausfahrt beschließen wir die Segel zu setzen, die wir auch erst kurz vor der Einfahrt in die Solinebucht unterhalb der Marina Veruda bei Pula bergen. Bei Halbwind verspricht es ein herrlicher Segeltag zu werden. Heute werden wir das erste mal unser Ankergeschirr auszuprobieren. Beim ersten Ankerversuch gräbt er sich schon gut ein und wir liegen sicher die ganze Nacht.
Samstag 27. April 2008: Wir befinden uns schon in Mali Losinj. Die letzten zwei Tage befanden wir uns in der Ankerbucht Maracol auf der Insel Unije. Beim ersten Ankerversuch hielt unser Anker leider nicht, daher legten wir uns in das Bojenfeld. Die Bojen sind sehr klein und liegen zu eng beieinander, hoffentlich halten sie unsere Waka Nui. In der ersten Nacht ziehen plötzlich ein Paar Böen über die Bucht. Dadurch wird Rosa wach und bei ihrem Kontrollgang in der Dunkelheit durchs Schiff bricht sie sich am Backbordbein eine Zehe. Und mir geht der erste Fisch an den Haken.
Samstag 3. Mai 2008: Ach das Leben ist soooo schön! Wir liegen in der herrlichen Ankerbucht Bribinj auf Dugi Otok. Nach einem herrlichen Segeltag mit Rauschefahrt von 6.7 Knoten und der ersten Delfinsichtung. Da es hier sehr tief ist, wurden Bojen mit Landfeste ausgelegt. Hoffentlich kommt niemand kassieren, da wir überhaupt kein Geld mehr haben. Bei unserem Landgang stellen wir fest, dass es doch auch Leben gibt in der Adria.
Dienstag 6. Mai 2008: Marina Kornati Biograd. Nächtliches "Anker-auf-Manöver" wegen einfallender Böen und plötzlich zu geringer Wassertiefe unter dem Kiel in einer Ankerbucht auf der Insel Iz. In Biograd wettern wir eine starke Bora (=Wind) ab. Hier dürfen wir auch unsere ersten Gäste an Bord begrüßen: Ernst und seine Familie, die auch gerade auf einen Segeltörn hier sind. Nach zwei Tagen hier in der Marina haben wir aber wieder genug von der Stadt und wir machen uns auf den Weg zur nächsten Ankerbucht. Dort haben wir schon den nächsten Termin ausgemacht. Mit Gischek und seiner Crew.
Montag 12. Mai 2008: Position Sibenik Stadthafen. Während wir auf Gischek und seine Crew in der Bucht Kosiri auf Murter warteten haben wir unser Schiff wieder einmal auf Vordermann gebracht. "Muss ja nicht so aussehen wenn Besuch kommt!". Bei unserer großen Genua ist eine Naht aufgegangen die geflickt wird und alle Niroteile werden poliert. Von wegen immer nur Urlaub! Irgend jemand hat einmal gesagt "Blauwassersegeln bedeutet an den schönsten Plätzen der Welt sein Schiff zu putzen und zu reparieren...!" Bei unserem Landgang auf der Suche nach essbarem finden wir eine kleine Miesmuschelkolonie. Wir erleichterten sie um ein paar Exemplare und mit dem gefangenem Fisch gibt das eine sehr leckere Muschelweißweinsuppe ab. Am Samstag Abend war es dann soweit, Gischek dampfte mit seiner Crew ein und nach ihrem Ankermanöver durften wir sie auf unserem Schiff willkommen heißen. Nach Übergabe der mitgebrachten Sachen und einer Flasche Wein verabschiedeten sie sich um in ihre Kojen zu fallen. Am Sonntag nach einem herrlichen Frühstück zubereitet von Zelli dem Kombüsinger verabschiedeten wir uns wieder und wir gingen Anker-auf Richtung Sibenik.
Beim Auslaufen aus der Bucht kommen wir mitten in ein Regattafeld. Wir queren es ohne jemanden zu behindern. Als wir von den ersten Jachten überholt werden setzen wir dann doch auch die Segel und fahren neben dem Feld mit. Zu unserem erstaunen haben wir dann doch bei dem nächsten Wendepunkt der Regatta einen Vorsprung von sicher einer halben Seemeile zum Feld. Gewonnen! Na Ja Länge läuft eben!
Den Heutigen Tag haben wir schon mit Sightseeing verbracht. Sibenik ist eine sehr schöne Stadt alles aus hellen Sandstein erbaut und lauter kleine, enge Gassen mit vielen Stufen. Erinnerst ein bisschen an Minas Tirit aus dem Herrn der Ringe. Ein japanischer Touristen porträtiert unser Schiff - verkaufen wollte er uns das Bild aber leider nicht. Morgen werden wir zu den Krka Wasserfällen aufbrechen. Wir sind schon sehr gespannt.
Krker Wasserfälle: Schon die Ansteuerung ist sehr spannend. Durch den engen Wasserlauf der Krka fahren wir bis nach Skradin. Man glaubt sich in einem Winnetoufilm und rechnet jederzeit mit den Kriegstrommeln der Apachen und dass Indianer auftauchen. Nach dem Anlegen in Skradin kaufen wir eine Eintrittskarte für den Nationalpark und fahren mit der Fähre bis zu den Wasserfällen. Diese sind sehr beeindruckend und wir verbringen einen schönen Nachmittag mit wandern und faulenzen. Abends wieder an Bord werde ich bei der erfolglosen Nahrungsbeschaffung vom Bootsnachbarn angesprochen ob ich nicht einen Angelhaken für seinen Sohn hätte. Ich gab ihm zwei und wir wurden auf eine Flasche Rotwein vom Weingut Fischer aus Gobelsburg an Bord des Schiffes eingeladen. Wir verbrachten eine sehr angenehme Stunde oder zwei beim Plaudern.
Beim verlassen von Skradin bekommen wir Nachricht dass Geli (Rosa´s Schwester) und Christian (ein lange nicht gesehener Freund) uns am Samstag besuchen wollen. Daher beschliessen wir gleich in Sibenik zu warten, und vielleicht mit ihnen eine kleine Spritztour auf eine Insel zu unternehmen. Leider macht uns der angekündigte Jugo (=Südwind) dann doch einen Strich durch die Rechnung. Ausserdem ist Geli an Bord innerhalb kürzester Zeit seekrank und muss das Schiff gleich wieder verlassen. Wir besuchen also das Folklorefestival vor der Kirche Sveti Jakov in Sibenik. Leider waren unsere Besucher viel zu kurz da, aber schön wars trotzdem!
Dienstag 3. Juni 2008: Wir befinden uns vor der ACI Marina in Dubrovnik. Nach dem langen Aufenthalt in Sibenik hatten wir schon einen Koller und mussten wieder in die Einsamkeit der Ankerbuchten. Obwohl wir mit Vladimir dem Marinero sehr viel Spaß hatten. O-Ton beim Bezahlen der Liegegebühren" This Paper (Rechnung) for you and this Papers (Geld) for me".
Beim Einlaufen nach Dubrovnik mussten wir ein bisschen warten, da ein anderes Schiff unbedingt noch auslaufen musste (siehe Foto unten). Am Sonntag ging es dann in die Altstadt nach Dubrovnik. Getreu dem Motto: "Ich bin ein Tourist und will auch als solcher erkannt werden" ging es mit Kamera und Stadtplan ausgerüstet los. Bei der Stadtmauer von Dubrovnik stellten wir uns gleich in die Schlange zum Rundgang auf der Stadtmauer, bezahlten unseren Eintritt und ließen uns von den Menschenmassen weiterschieben. Natürlich durfte das obligatorische Eis und das Souvenir auch nicht fehlen. Schön wars trotzdem!
Sonntag 8. Juni 2008. Wir befinden uns in Cavtat unserem letzten Hafen in Kroatien. Eigentlich wollten wir schon aus Kroatien weg, aber heute Abend ist das Auftaktspiel der Österreichischen Nationalelf gegen Kroatien zur Fussball EM. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Diese Stadt ist sehr schön, nette Lokale direkt an der Mole laden zum verweilen ein. Natürlich mit Blick auf die schönen Yachten der reicheren Leute. Wir Ankern im anderen Hafen weil wir nix bezahlen wollen, ist natürlich auch ruhiger dort - sozusagen im Hinterhof. Heute sind die Fussballfans schon in heller Aufregung. Den ganzen Tag geht schon das Gehupe und das Promenieren mit überdimensionalen Kroatienfahnen auf Autodächern. Auf dem Diskostrand in einiger Entfernung wird schon vor dem Spiel lauthals gesungen. Und bengalische Feuer werden abgebrannt, na das kann ja heiter werden. Naja die Begeisterung von uns Österreichern hält sich nach dem Spiel in Grenzen, aber die Kroaten feiern schon so ausgelassen als ob sie die EM schon gewonnen hätten.
Morgen geht es für uns weiter nach Montenegro. Mal sehen wie es dort so ist...
Donnerstag 12. Juni 2008: wir befinden uns in einer Ankerbucht vor einem Kieselstrand bei Sveti Stefan in Montenegro. Das ist eine kleine Insel die nur durch einen Mole mit dem Festland verbunden ist. Das Ausklarieren in Kroatien am Montag war in 10 Minuten erledigt und nachdem wir unsere Stempel hatten mussten wir Kroatien auf direktem Weg verlassen. Wir fuhren daher direkt nach Zelenika, das ist der erste Einklarierungshafen in Montenegro. Bei der Ansteuerung passierten wir die Festungsanlage auf Prevlaka, auf die noch aus der K&K Zeit stammt. Hier in Montenegro kann man hin und wieder einen Bunker oder ein Militärschiff, das vor sich hinrostet, an der Felsküste ausmachen. Die Einreiseformalitäten sind dann sehr interessant. Abgabe der Reisepässe bei der Polizei, von dort zum Hafenkapitän, der in einer Ruine residiert, dann zum Zoll und zurück zur Polizei, wo wir wieder die Pässe bekommen und im selben Atemzug um zwei kalte Bier angeschnorrt werden. Na ja andere Länder andere Sitten. Nach dem Niederholen unseres Jammerlappens, legen wir gleich ab um uns einen schönen Ankerplatz zu suchen. Den Finden wir auch, in der Badebucht des aufgelassenen Club Med auf Stradioti. Die verlassenen Bambushütten sehen richtig gespenstisch aus.
Die Ferienanlage wurde 1991 aufgelassen, aber noch immer stehen die Hütten herum, sieht aus wie im afrikanischem Dschungel. Wir beschließen uns gleich einmal dort umzusehen. Beim anlanden mit dem Dingi werden wir schon von der Inselbestie (eigentlich ein netter Hund) erwartet. Ist richtig gruselig hier, abends so zwischen den halbverfallenen und von Bäumen überwucherten Ruinen herumzustreifen. Am nächsten Tag beschliessen wir eine Rundfahrt durch die Bucht von Kotor zu unternehmen. Eigentlich recht schön hier, sehr viele alte Häuser die aufs renovieren warten oder einfach überwuchert sind. Und auch sehr viele neue Hotelbaustellen die vielleicht irgendwann oder auch nie fertig gestellt werden. Und Badestrände direkt neben Industrie- und Marinehäfen. Aber auch schöne Orte wie die Inseln von Risan, Kotor oder Perast (= Weltkulturerbe) wo fleißig renoviert wird. Am Abend suchen wir uns aber wieder eine ruhige Bucht draußen am Meer.
Freitag 13. Juni 2008: Eh klar, der Tag begann für uns um 03.17 Uhr Morgens mit dem Einschlag eines Blitzes am Ufer, der dort alle Lichter auslöschte, und mit dem gleichzeitigen Ankeralarm unseres GPS-Gerätes. Das Gewitter ist da und der Anker hält nicht mehr und wir sind schon bedenklich nahe an den Strand getrieben.
Wir befinden uns in der nördlichen der beiden Ank erbuchten bei Sveti Stefan. Als wir vorgestern hier ankamen hatten wir herrliches Wetter und wir nutzten den Tag mit schwimmen und mit einer Erkundung der Gegend. Leider mussten wir feststellen dass die kleine Insel scheinbar von einem Hotel aufgekauft wurde und nicht mehr für den öffentlichen Tourismus zugänglich ist. Schade eigentlich, auch die Umgebung ist mit Apartments und Hotels zugepflastert und man spricht wieder Russisch hier. Aber zurück zu heute Morgen: Nachdem sich der Schwell auf beachtliche 1Meterwellen aufgebaut hat brach wie gesagt das Gewitter über uns herein. Wir sind sofort ins Ölzeug und gleich einmal "ankerauf". Wir hatten schon die Bojenleine von der Strandabsperrung im Ruder hängen. Gut dass ich dort etwas mehr Abstand zum Rumpf gelassen habe, so ist sie beim Gasgeben schön wieder rausgegangen. Als Erstes haben wir wieder etwas Abstand aufgenommen und dann sind wir ein neues Ankermanöver gefahren. Nach etwa eineinhalb Stunden auf Ankerwache hat sich das Gewitter dann beruhigt. Aber der Schwell ist leider geblieben sodass uns ein paar mal die Kastentürln aufgeflogen sind.
Gegen Mittag konnten wir dann endlich ablegen und zu unserem heutigen Ziel weiterfahren. Wir befinden uns nun in Bar, das wird auch unser letzter Hafen in Montenegro sein. Wenn das Wetter wieder stabiler wird, werden wir unsere erste Nachtfahrt nach Griechenland in Angriff nehmen.
Hier in Bar sieht man es war alles schon einmal, aber mittlerweile nagt halt der Zahn der Zeit. auch mit dem Umweltschutz ist es net so weit her. Gleich nach dem anlegen trieb schon der erste Tote Fisch an unserem Schiff vorbei. Auch schillert das Wasser in allen Regenbogenfarben und bis auf den Grund sieht man sowiso nicht. Doch die Leute sind alle sehr nett hier.